Die Brüder Rick & Thijs bauen eine neue Zukunft in der Slowakei auf

Erfahrungsbericht aus 2023

Slowakische Zukunft für die Ackerbauern aus Nord-Groningen.

"Eigentlich wollten wir diese Woche den ersten Mais säen, aber für das kommende Wochenende ist Regen vorhergesagt. Dann sollten wir nicht mit der Sämaschine auf das Feld fahren. Also haben wir versucht, so viel wie möglich Ladungen Dünger zu streuen. Am Ende war es nur eine Ladung, weil die Qualität des Düngers nicht optimal war und wir die Ladung zurückgeschickt haben. Aber wir haben heute trotzdem 70 Hektar geschafft“, erzählt Thijs de Schutter, der mit seinem Bruder Rick am Tisch hinter seinem Laptop sitzt. Auch Vater Frans Schutter sitzt mit am Tisch. Er ist Anfang der Woche von Kloosterburen nach Trakovice im Westen der Slowakei gefahren, wo sich der Ackerbaubetrieb befindet. Zusammen mit seinen Söhnen besitzt er die drei GmbHs, wohnt aber noch in Kloosterburen. Ich fahre viel hin und her, aber in arbeitsreichen Zeiten bin ich ständig hier, um zu helfen. Zum Beispiel bei der Aussaat von Kartoffeln, Zwiebeln, Rüben und Mais. In den Niederlanden kümmere ich mich eigentlich nur um den Garten'', lacht er. ''Und natürlich für meine Frau Carin und meine Tochter Ilse, die in Dronten studiert. Carin arbeitet gerade noch in den Niederlanden, kommt aber auch oft hierher. Wir sind noch auf der Suche nach dem richtigen Rhythmus''.


Auf der Suche nach einem hochwertigen Boden für den Kartoffelanbau

Rick und Thijs Schutter sehen ihre Zukunft in der Landwirtschaft und am liebsten zu zweit. In Kloosterburen hatte die Familie einen 70 Hektar großen Ackerbaubetrieb. Das war zwar zeitgemäß, aber zu klein für zwei Einkommen und ohne echte Wachstumsmöglichkeiten. Darum schauten sie vor fünf Jahren über die Grenze. Ursprünglich war das Ziel Dänemark, wo sie sich zwei Jahre lang umschauten. „Aber wir konnten keinen Ort finden, an dem der Boden für den Anbau von Qualitätskartoffeln geeignet war“, erzählt Thijs Schutter. Über die Website des Auswanderungsspezialisten Interfarms stießen die Brüder dann auf die Slowakei. ''Direkt neben Österreich und mit einem Bodenpreis, der ein Zehntel des niederländischen beträgt.'' Nachdem sie das mitteleuropäische Land ausgekundschaftet hatten, waren Rick und Thijs de Schutter vor zwei Jahren überzeugt“. Die Brüder konnten kein schlechtes Land in der Slowakei finden. Die Qualität des Bodens ist so unglaublich gut“, so die beiden Brüder.

Verdoppelt

Im Juli 2021 wurde der Ackerbaubetrieb in den Niederlanden verkauft

Laut Frans de Schutter brach nun eine spannende Zeit. ''Wir hatten einige schöne Betriebe gesehen, aber noch kein Geld auf der Bank. Also mussten wir zuerst den Betrieb in Kloosterburen verkaufen, um bei Bedarf zuschlagen zu können“. Im Juli 2021 wurde der Ackerbaubetrieb in den Niederlanden verkauft, zwei Monate später kam der Betrieb in Trakovice auf den Plan. Im Juni 2022 waren alle Papiere unterschrieben, und der Hof mit einer Anbaufläche von zwölfhundert Hektar ging in den Besitz der Niederländer über. „Übrigens arbeiteten mein Bruder und ich bereits seit dem 1. April letzten Jahres um die Woche mit dem Vorbesitzer hier.“ 


Der Boden ist sehr reich an organischen Stoffen

Auf dem Betrieb werden Pflanzen auf humosem Lehmboden angebaut. Ein Drittel der Fläche ist so genannter Tschernosem, ein sehr dunkler Boden, der reich an organischen Stoffen ist. Ein anderer Teil ist ein noch schwärzerer, schwerer Lehmboden. Der überwiegende Teil ist etwas heller, aber überall sehr reich an organischen Stoffen. Der Großteil des Ackerbaus hier ist reiner Getreideanbau. Wir wollten etwas anderes als der Rest, auch um uns zu unterscheiden. Es gibt hier nur eine Handvoll von Gemüsebauern. Außerdem haben wir schon immer Kartoffeln und Zwiebeln angebaut.''

Erweiterung der Lagermöglichkeiten

Für die Zukunft des Unternehmens sieht Frans de Schutter eine große Chance. „Wir haben derzeit einige Lagerräume, die aber nicht so hochtechnisiert sind, dass wir über längeren Zeitraum lagern können. Da liegt noch eine Chance, den lokalen Markt zu bedienen. Schließlich gibt es nur wenige Landwirte, die Gemüse anbauen. Dadurch wird ziemlich viel importiert. Das Potenzial, den lokalen Absatz zu steigern, ist also ziemlich groß.“ Thijs de Schutter nickt zustimmend. „Aber es gibt auch einige andere Herausforderungen. Der Boden ist fantastisch, aber der Hof ist ausgelebt. Die anderen Gebäude - es handelt sich um einen typischen sowjetischen Bauernhof mit dem Büro direkt an der Straße - sind in Ordnung, aber der Müll des Vorbesitzers liegt immer noch auf dem Hof. Nach und nach müssen wir entscheiden, was wir damit machen wollen.


Kartoffeln, Mais, Weizen, Zwiebeln und Zuckerrüben

Neben Kartoffeln baut die Familie De Schutter in Trakovice auch Mais zur Saatgutvermehrung, Silo- und Körnermais, Hart- und Backweizen, Raps, Zwiebeln und Zuckerrüben an. Der Hauptzweig ist jedoch der Kartoffelanbau. Das Unternehmen bezieht seine Pflanzkartoffeln zum Teil über Kontakte aus den Niederlanden. „Wir wollen gute Qualität liefern und uns damit profilieren. Das sind Pommes frites und Speisekartoffeln. Sechzig Prozent sind Pommes-Kartoffeln, die wir an Lamb Weston in Österreich verkaufen oder die an McCain in Polen gehen. Einen Teil der Speisekartoffeln verwenden wir für die Verpackung und den Verkauf in der Region. Weitere zehn Prozent werden vor Ort für Flocken eingekauft“, sagt Thijs de Schutter. 

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